Projekt MIA - Maßnahmen

Welche Maßnahmen werden bei MIA umgesetzt?

Einjährige Beratung von zehn Modellregionen mit dem Index für Inklusion im und durch Sport

Mit MIA wollen wir dort arbeiten, wo Inklusion Wirklichkeit werden soll – in den Sozialräumen verschiedener Modellregionen. Im Rahmen von MIA wurden durch eine Steuerungsgruppe deutschlandweit zehn Modellregionen ausgewählt, die im Jahr 2018 in Bezug auf die Teilhabe von Menschen mit Behinderung analysiert, beraten und zu einem inklusiven Netzwerk aufgebaut werden. Das Netzwerk soll folgende Strukturen vereinen: Sport, Soziales, Behindertenhilfe, Sozial-/Wohlfahrtsverbände, Bildung, Wirtschaft, Kommune etc.

Innerhalb der Beratungsphase werden vier Infmodule angeboten, die übergreifende Themen für alle Modellregionen aufgreifen sollen.

Die Zielgruppen, die wir in den Fokus nehmen, sind sämtliche Menschen mit Behinderung, unabhängig von ihrem individuellen Förderbedarf. Menschen mit Behinderung sollen Rahmenbedingungen vorfinden, in der sie sich einen sportiven Lebensstil erfüllen können. Sie sollen ihr Wunsch- und Wahlrecht ausleben und entsprechend als Mitglied, Helfer/in, Trainer/in, Assistent/in, Berater/in und in haupt- und ehrenamtlichen Funktionen einer Sportstruktur aktiv mit einbezogen werden. Neben diesem Fokus ist es auch ein Ziel, möglichst viele Menschen zu erreichen, die ihren Weg zum Sport aus verschiedenen Gründen bisher nicht finden konnten. Eine inklusive Sportlandschaft gestaltet sich durch ein gemeinschaftliches Miteinander, in der jede/jeder sich entfalten und einen eigenen Beitrag leisten kann – unabhängig von dem individuellen Lebenshintergrund oder den persönlichen Eigenschaften.

Aufbau eines Forums MIA

Über ein online-basiertes Forum MIA unter dem Motto „Sie fragen – wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen Lösungen“ sollen Fragen gesammelt, aufbereitet und mit einer breiten Öffentlichkeit im Sinne eines „Komm mit, mach‘s nach“ geteilt werden. Alle Akteure, unabhängig von ihren Rollenfunktionen, sollen Fragen zur Umsetzung von Inklusion im und durch Sport stellen können und mit anderen in den Austausch kommen. Der Begriff Akteure bezieht Menschen mit und ohne Behinderung, insbesondere Führungskräfte, Mitarbeiter/innen, Sport-Praktiker/innen sowie auch Eltern und Angehörige von Menschen mit Behinderung ein.

Erarbeitung einer kompakten Version des Index für Inklusion im und durch Sport

Mit einer auf 20 Seiten begrenzten Zusammenfassung soll Interessierten der Zugang zum Index für Inklusion vereinfacht werden. Diese Kurzfassung soll neugierig machen und einen schnellen Einstieg in die Thematik ermöglichen. Um den Index für Inklusion allen Personen zugänglich zu machen, ist auch eine Übersetzung dieser Kompaktversion in leichte Sprache vorgesehen.

Warum gibt es MIA?

Im DBS ist Inklusion ein Schwerpunktthema und war es auch schon bereits vor der öffentlichen Debatte. Wir haben uns in unserer über 65-jährigen Geschichte immer für eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung eingesetzt. Wir stellen uns den gesellschaftlichen Herausforderungen und dabei nehmen wir gerade in den letzten Jahren ein verstärktes Engagement des organisierten Sports im Bereich Inklusion wahr. Und das ist auch gut so.

Als Unterstützung für die vielen Engagierten und Interessierten hat der DBS im Jahre 2014 den „Index für Inklusion im und durch Sport“ veröffentlicht. Im September 2015 folgte der Fachaustausch „Aus der Praxis für die Praxis – Mein Beitrag zu einer inklusiven Sportlandschaft“ in Köln, bei dem sich Interessierte und Erfahrene zum Erfahrungsaustausch in der Praxis vernetzten. In den letzten zwei Jahren haben wir verstärkt einen Bedarf nach konkreter Beratung vor Ort wahrgenommen.

Das auf drei Jahre angelegte Projekt MIA begegnet dieser Herausforderung und stellt den nächsten Schritt in den Bemühungen des DBS dar, Inklusion im und durch Sport in Deutschland zu etablieren. Der Index für Inklusion soll dabei erstmals bundesweit in der Praxis Anwendung finden.